„Das Aufbegehren gegen Barrieren und deren Überwindung hat mir geholfen, zu wachsen.“ Das Leben von Reinhold Messner, einer lebenden Legende des Bergsteigens, ist immer wieder faszinierend. Der Kampf gegen den Wind begleitet ihn seit jeher: ob beim Besteigen der höchsten Berge der Erde oder auf seinen Reisen über das Eis der Antarktis und Grönlands. Doch vor allem nach seiner Rückkehr in die zivilisierte Welt stieß Messner auf seine größten Hindernisse und musste sich der oft heftigen Kritik stellen, die seine Heldentaten stets begleitete.
In dieser Autobiografie, die er anlässlich seines 80. Geburtstags verfasste, blickt er zurück und rekonstruiert seine Weltanschauung, indem er seine Taten und die Reaktionen, die sie hervorriefen, schildert. Wer einen zufriedenen Messner erwartet, der mit seinem erfüllten Leben im Einklang mit sich selbst und anderen steht, wird enttäuscht sein. In diesem Buch pulsieren die Emotionen der Erstbesteiger der Achttausender, die elegante und unmögliche Routen eröffneten und gleichzeitig eine starke politische und ökologische Überzeugung zum Ausdruck brachten. Messner war empört über diejenigen, die versuchten, seine Wahrheiten zum Schweigen zu bringen, ihm vorwarfen, das Leben anderer für seinen Ehrgeiz zu opfern, und seine Nonkonformität kritisierten.
In „Mein Leben gegen den Wind“ macht Messner niemandem Zugeständnisse, nicht einmal sich selbst gegenüber. Doch er erkennt, dass er gerade aus all den Hindernissen, die er im Leben überwinden musste, die Kraft und Ausdauer gezogen hat und weiterhin zieht, um weiter voranzukommen. Denn, wie er sagt: „Gegenwind lässt Flügel wachsen.“
Reinhold Messner ist der berühmteste Bergsteiger und Abenteurer unserer Zeit. Er wurde 1944 in Südtirol in eine einfache Familie hineingeboren. Mit kaum fünf Jahren hatte er bereits gemeinsam mit seinem Vater einen Dreitausender bestiegen. Nach Abschluss seines technischen Studiums arbeitete er kurz als Gymnasiallehrer, bevor er sich ganz dem Bergsteigen widmete. Er war der erste Mensch, der alle vierzehn Achttausender bestieg, und zwar ohne künstlichen Sauerstoff. Er kann zahlreiche Erstbesteigungen vorweisen. Er hat ohne Begleitung Polarüberquerungen nach Grönland und in die Antarktis sowie mehr als 100 Reisen in die größten Berge und Wüsten der Welt unternommen. Seine Bücher wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Heute widmet es sich vor allem dem Messner Mountain Heritage (MMH), dessen Ziel die Bewahrung des klassischen Bergsteigens ist.